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Sie ist noch jung an Jahren, die FORMKLANG-ORGEL von St. Stefan in Sonneberg. |
Fünf Jahre, seit ihrer Weihe am 29.09.2013, sind vergangen. Doch was beim Menschen erst mit Aufwachsen, Gedeihen und Lernen im Leben zu tun hat, ist auf einen Gegenstand nicht übertragbar. Er sollte gleich und immer funktionieren! Geht aber auch nicht. Ein Ding braucht einen, der da ist fürs Erdenken, Erbauen, Spielen, Pflegen, Reparieren … und so werden es mehr, die da sind und damit zu tun haben, es am Leben, am Laufen zu erhalten.
Aber nicht für sich existiert so eine Orgel. Sie wird lebendiger Gegenstand und Klangschiff bei jedem Druck auf die Tasten, durch ihre Register, das Werk der Melodien und dem Orchester, das in ihr schlummert, bis die Mechanik greift und Luft durch die Pfeifen rauscht und sich dann in unseren Ohren Raum schafft und „alles, was Atem hat, lobe den Herrn …“.
Zu Herzen geht sie im Spiel und vom Herzen wieder zurück. Sie stellt sich uns zu Seite und begleitet, formt unsere Zeiten in Freude, Dank, Bitte, Gebet und Trauer. Ein Blick auf ihr Ganzes, ihr Erscheinungsbild in der Kirche lässt uns aufschauen, mal die Sicht ändern, das Kreuz im Rücken den Weg anders weitergehen lassen.
So danken wir allen von Herzen, die uns zur Orgel, zur Musik geholfen haben, sie auf den Weg zu bringen – im Stillen, wie im Lauten.
Das Jubiläumskonzert am 30.09.2018, das uns von Herrn Philipp Christ sozusagen beschert wurde, war außergewöhnlich in seiner Vielfalt und Ausdrucksstärke. Die Orgel konnte hören lassen, was in ihr steckt. Es war die Kür nach aller Pflicht und in einer Kür zeigt sich die Kunst, die Kreativität, das Volumen, die Sichtbarwerdung aller versteckten Talente … Was soll ich schreiben, was nur erlebbar ist? - Mit großer innerer Freude, die sich im Applaus hörbar äußerte, bekamen wir eine Zugabe zum Heimweg in den Abend. Gott sei Dank.
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