Anschließend verwöhnte uns eine Pizzeria mit Nudelgerichten und Salat.
Die Maus kam so dazu. Sie ist ja auch nicht mehr die Jüngste. Mit Verband und Nähten, Augenproblemen, offenen Wunden und mit ihrer „Lebenserfahrung“ war sie uns nicht fremd. Gleiches finden wir bei uns. Was haben wir nicht alles gegeben, haben geliebt, geschenkt, sind gebraucht und ab und zu auch mal geschubst worden, sind umgefallen, gestolpert … die Krankheiten haben uns Narben und Nähte, Schwierigkeiten bei Lebensabläufen gebracht und so manches geht gar nicht mehr.
Diese Maus wurde geliebt, so wie sie das Leben gemacht hat, auch ohne neuen „Anzug“. Alles Spielen richtete sich dann auf ihren „Gesundheitszustand“ ein. Sie war die beste Einschlafhilfe für die langen Nächte.
Haben wir nicht alle ein paar gute Eigenschaften und Gaben, die wir trotz Alter und Gebrechen weitergeben können? Erzählen unsere Narben nicht von Vertrauen und immer wieder weitermachen, neu beginnen? - Und wir sind geliebt, so mit allem … in jedem Falle immer von Gott!
„Wenn man jung ist, trinkt man ein Fässchen, wenn man alt ist, nur noch ein Gläschen. Doch wer sagt denn, dass so ein Gläschen nicht viel besser schmeckt, als so ein Fässchen?
Wenn man jung ist, lebt man in Eile, wenn man alt ist, hat man viel Weile.
Doch wer sagt denn, dass diese Weile nicht mehr Gutes bringt als jene Eile?
Kann man sich nur wenig gönnen, muss man’s halt genießen können.
Und genießen, alter Falter, lernt man wirklich erst im Alter!“
(aus dem Lied „Lob des Alters“ von Eberhard Malitius)
Senioren halten die Fäden zusammen
Wir alle sind einzigartig und einer unter unzähligen kunstvollen Knoten im herrlich bunt gewebten Teppich dieser Welt – daraus kann man Halt, Demut und Freude schöpfen.
Im Psalm 104, 2 heißt es: Du breitest den Himmel aus wie einen Teppich.
Was erkennen wir da? Es ist ein wunderbares Bild für das Reich Gottes, das wir heute neu verstehen lernen. Es stellt unsere Füße auf weiten Raum, ein großes Gewebe, Gottes Gewebe.
Im praktischen Teil des Tages holten wir unsere Kindheit mit dem „Fadenspiel“ zurück, Hände und Faden im Kreuzen und Lösen. Dann versuchten sich ein paar Frauen noch im Finger stricken, eine neue Art Wollresten ein Leben zu geben und ohne Stricknadeln zum Ziel zu kommen. Die Packung „Fadennudeln“ war das Mittagessen für zuhause.
Bin immer wieder so dankbar für das Interesse und das Mitmachen der Senioren, ihrem Eifer und frohen Bereitsein für Neues und dem Mit-Teilen ihres Lebens. Ohne sie wäre der Teppich unserer Gemeinde sehr löcherig. Sie knüpfen immer wieder am Roten Faden Glauben an, bleiben dran und so geht ihr Weben mit Gott weiter.