Senioren

Alternde Menschen sind wie Museen:
Nicht auf die Fassade kommt es an, sondern auf die Schätze im Inneren.

Jeanne Moreau


 

Alle Achtung!

Wenn ich mich so umsehe in unserem Seniorenkreis, komme ich aus dem Staunen nicht heraus. Nicht nur, weil sie ganz leckere Kuchen backen, Humor im Handgepäck haben, sich trotz dem Wetter und Lebensgeschicke auf den Weg machen, vor nicht viel Angst haben und sogar schmieden können … Mehr noch, ich bewundere diese Generation, der man das „Alter“ eigentlich nicht ansieht bzw. es nicht so merkt, nicht hört. Ein oder zwei Stöcke sind ja auch ganz modern, den Rollator bekommt man gratis (aber jüngere auch), kaum Brillenträger (höchstens für das Kleingedruckte), alle Zähne drin und die Frisur sitzt, die Garderobe trägt zur Gesundheit bei und ist up to date, Kopfrechnen kein Problem, alle Kreuzworträtsel sind lösbar, Sudoku?, das kleine und große Einmaleins gehen wie geschmiert – also keine Frage! - die Politik, Wirtschaft und Gesellschaftsanalyse gehören zum „guten Ton“ (auch wenn in der Realität falsche Töne gespielt werden) man kennt sich eben aus in der Welt. Kulturprogramm nicht nur im Fernsehen, man geht noch ins Theater, ins G-Haus, in Musicals und Konzerte! Der Einkauf und das Essenvorbereiten geschieht  nicht nur für den kleinen Topf, die Familie kommt öfter. Die Enkel oder Urenkel sind gern, wenn auch manchmal krank, zuhause bei den Groß- oder Urgroßeltern. Manch einer hat noch ein sehr interessantes Hobby. Die Wohnung glänzt, es herrscht Ordnung! Der Garten erfreut sich bester Pflege und wartet auf die flinken und genau Bescheid wissenden Hände, das Auge für jede Jahreszeit und die Tücken der sich einschmuggelnden Tiere. Wischdienst im Treppenhaus machen sie mit links und rechts. Autofahren klappt auch, da muss man sich nicht erst durchfragen, wer Zeit hat … ansonsten gibt’s Bus und Taxi, die Rente passt (sich an). Und in der Kirche? Da ruhen die Hände sich aus, aber nicht wenn der Klingelbeutel kommt, da geben sie mehr als ihren Teil ab, auch im Seniorenkreis und grad im Stillen tun sie Gutes und beten für all das, was nicht mehr so „funktioniert“ im Leben, nicht bei ihnen, sondern für die Anderen und in der Welt. Sie singen sich die Seele frei, loben und preisen den Herrn und werden nicht müde im Glauben, auch wenn das Leben dunkler wird für sie, weil sie sich manchmal doch sehr allein fühlen, ein Ehepartner schon gestorben ist, Familie weit weg oder uninteressiert an ihnen lebt, die Traurigkeit der Zeit sie „verfärbt“, Erinnerungen aus Kriegsjahren immer noch wirken - aber: „Es hilft doch nichts zu jammern! Einfach weitermachen, dann geht’s schon. An Gottes Segen ist alles gelegen!“ Das ist ihr Motto, ihr Leitspruch aus ihrem Leid heraus!

Zu dieser Generation, die schon als Kind, Jugendlicher oder junger Erwachsener in der Welt an Lebens-Grenzen stießen, stark geprüft wurden, an Unmöglichem und Unmenschlichem nicht verzweifelt sind, sondern das Mögliche gesucht und im Miteinander ertragen haben, weiterlebten und gegangen sind - kann ich nur aufschauen, Respekt haben oder üben und lassen Sie es mich so sagen: ehren! So wie man seine Eltern ehren soll. Denn: es sind die Ältern – die Älteren, einfach weil wir die Jüngeren sind. Hm – da gibt es aber noch Jüngere!! Wie geht das dann weiter? – Mein Geburtsdatum steht in der Geburtsurkunde, im Ausweis. Aber wie alt oder wie jung ich bin, steht da nicht! Das fühlt sich an - manchmal mehr, manchmal anders. Das fühlen auch alle anderen anders! Die Sinne zeigen ihre Stärke so oder so. Nur ein Sinn, der uns eigentlich auch „angeboren“ wurde, macht sich selbstständig sozusagen: der Gemeinschaftssinn! Wären wir bereiter, aufmerksamer und achtender auf die innere Verschiebbarkeit der Jung-Alt-Alt-Jung-Grenze, nicht zum Verschleiern des Alters, sondern um das gemeinsame und gegenseitige „Haltbarwerden“ für die Zeit, die noch da ist. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, Zeiten und Räume sind gegeben. Leben wird in der Bewegung zum anderen hin lebendiger, anders, ent-faltet. Und wer mag schon seine Falten?

Wenn ja, auch gut! Zusammen (f)altert sich es besser!

 




Falls Sie gerne an Rentnervormittagen oder Gottesdiensten teilnehmen möchten, jedoch aufgrund schlechter Busverbindung oder aus gesundheitlichen Gründen dazu nicht imstande sind, dann informieren Sie uns bitte. Wir prüfen dann die Möglichkeit der Abholung mit unserem Gemeindebus.

 

(Fotos von 2008-2016)

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Gottesdienste in St. Stefan

hl. Messe:

sonntags: 10:00 Uhr
dienstags: 18.00 Uhr
freitags: 09:00 Uhr

stille Anbetung:

dienstags: 17:30

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