In dem Konzert konnte ich die Weihnachtszeit noch einmal vor dem inneren Auge an mir vorüberziehen lassen: die Geburt des Kindes in Betlehem, die Stille der Nacht, die Sterne am Himmel, die eilenden Hirten, bis hin zu den Königen.
Der Posaunenchor hat mit seinen Fanfaren und fröhlichem Klang das Seine dazugetan. Doch wie unterschiedlich ist die Welt und auch die Musik an den Orten. Szenenwechsel: 24 Sunden zuvor, eine andere Kirche, das gleiche Geschehen. Auch in dieser haben Menschen die Geburt des Gottessohnes gefeiert, am 24. Dezember beim Krippenspiel. Was zurückgeblieben ist, habe ich gehört. Eine Blaskapelle spielt in der Kirche. Menschen hören zu, beklatschen die Musik. Nur höre ich richtig? Gespielt wird gerade, als ich an der Kirche vorbei gehe, „Griechischer Wein". Was assoziieren die Hörer in der Kirche von Weihnachten? Oder war es nicht beabsichtigt etwas zu assoziieren? Als Hörer von außen habe ich meine Assoziationen. Eine Frage beschäftigt mich: Quo vadis? Nein, halt! In der Kirche wird wohl ein Gottesdienst gefeiert und zur Gabenbereitung wird der Messwein aus Griechenland mit dem Musikstück gepriesen.
Trotz allem, war ich froh, in der anderen Kirche gesessen zu haben.
Andreas Anhalt